...und schon ist auch das Jahr 2013 wieder vorbei und es ist Zeit das Jahr mit seinen Höhen und Tiefen noch einmal Revue passieren zu lassen. Und gleichzeitig gilt der Blick in die Zukunft - was bringt das Jahr 2014?
Rückblick 2013
Das Jahr 2013 startete mit einem perfekten Trainingslager im Jänner auf Gran Canaria mit Nationateamkollegin Jacqueline Hahn und einem fast perfekten Trainingslager (das Wetter war icht ganz perfetk) im Februar mit Teamkollegin Barbara Mayer. Im März wurde das Training zuhause aber richitg mühsam, da noch immer tiefster Winter herrschte. Auch beim Team-Trainingslager Ende März in Cesenatico war der Wettergott nicht auf unserer Seite und Regen und Kälte war schon Standardprogramm. Und schließlich startete dann ENDLICH Mitte April die Rennsaison.
Zunächst ging es mit den heimischen Rennen los, wo die Glanzleistungen noch ausblieben. Ende April startete ich dann als Gastfahrerin mit dem Radteam Stuttgart bei der Gracia Orlova Rundfahrt. Nach einem guten Start mit einem 7. Platz im Prolog mit nur 1 Sekunde Rückstand auf Evelyn Stevens, kam ich am nächsten Tag auf der ersten Etappe 1 km vor dem Ziel bei einem Massensturz mit 70 km/h zu Sturz und die Rundfahrt war mehr oder weniger gelaufen. Prellungen, Hämatome und Fleischwunden waren das Ergebnis und nach einem medizinischen Check zuhause auch noch eine Woche Trainingsverbot.
Erst einen Tag vor den Zeitfahrstaatsmeisterschaften durfte ich wieder aufs Rad und ein "Notfalltraining" sollte mich fit für die Staatsmeisterschaften machen. Da ich mich noch nicht besonders gut fühlte und noch schmerzgeplagt war, ging ich doch ziemlich erwartunglos in das Rennen, womit allerdings auch der Druck als Favoritin genommen war. Umso größer war die Freude über meinen ersten Staatsmeistertite im Einzelzeitfahren.
Richtig erfolgreich lief es dann bei den österreichischen Frauencup-Rennen im Mai und Anfang Juni. Ein Vize-Meistertitel im Kriterium und ein dritter Platz bei dem ÖM Berg sowie ein Sieg beim Straßenrennen in Völkermarkt und dann noch ein Sieg beim Einzelzeitfahren und dritte Gesamtrang bei der "Ö-Tour der Frauen" in Langlois. Die Form stimmte und ich war zuversichtlich für die Staatsmeisterschaften auf der Straße.
Die Straßen Staatsmeisterschaften Ende Juni wurden allerdings zu einer bitteren Enttäuschung. Nicht der Vize-Meistertitel an sich war die Enttäuschung, sondern das Verhalten einzelner Akteure. Und so kam es, dass ich in ein Loch fiel und nach dem Sinn suchte. Eine mentale Kraftprobe, an der ich gewachsen und nun stärker geworden bin.
Denn Sinn entdeckte ich dann sehr schnell Anfang Juli bei der Tour de Feminin im tschechischen Kransa Lipa wieder. Mit einem richtig guten Zeitfahren, wo ich nur 1 Sekunde hinter Emma Pooley auf Platz 2 landete und einem starken Finisch am Berg auf der letzten Etappe, konnte ich mich wie schon im Vorjahr über den 3. Gesamtrang und einige UCI-Punkte freuen.
Danach folgten im Juli und August eine Zeit der Regeneration und des Trainingsaufbaus für die zweite Saisonhälfte. Ende August ging es dann noch einmal mit den Nationalteam zur Tropheé d'Or nach Frankreich, eine Rundfahrt die mir streckentechnisch nicht unbedingt entgegenkommt, da nahezu jede Etappe in einem Massensprint endet. Dementsprechend fiel auch das Ergebnis nicht so gut aus und ich versuchte viel mehr mich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und Sprints anzufahren.
Mitte September ging es dann noch einmal nach Frankreich, diesmal allerdings mit dem Flugzeug (in der Hoffung, dass ich dann auch sicher wieder nachhause komme), um beim Einzelzeitfahren Chrono Chapenois über 35 km zu starten und mit einem 9. Platz zu beenden. Ein Ergebnis mit dem ich sehr glücklich war.
Der Saisionhöhepunkt, die Weltmeisterschaften in Florenz, verliefen dann allerdings nicht nach Wunsch. Der Zeitfahrkurs, ein flacher, sehr verwinkelter Kurs mit 25 Kurven durch das Zentrum von Florenz, kam mir überhaupt nicht entgegen. Ich fand keinen Rhythmus und verlor in den Kurven extrem viel Zeit, weshalb hier nicht mehr als ein 29. Platz herausschaute. Das extrem schwere Straßenrennen konnte ich, so wie auch weitere knapp 100 Fahrerinnnen, leider nicht beenden.
Die Radsaison 2013 sollte aber nicht mit einem Rückschlag enden. So konnte ich mir Anfang Oktober beim letzten Cup-Rennen in Kleinengersdorf, wie auch im Vorjahr, den Tagessieg und schließlich auch den Gesamtsieg des Frauencups sichern.
Ein Jahr mit seinen Höhen und Tiefen geht zu Ende, in Summe haben aber die Höhen überwogen und ich kann doch auf eine erfolgreiche Saision zurückblicken. Ich habe die Tiefen genutzt, um mich weiterzuentwickeln und mental stärker zu werden. Außerdem habe ich im August mit einem 85. Weltranglisten-Platz meine bisher beste Platzierung in der Weltrangliste erreicht. Und als Krönung gabs nun zum Jahresende noch einen 5. Platz in der "Radsport News Jahresrangliste", eine Rangliste der besten deutschsprachingen (D, AT, CH, LUX) Radfahrerinnen, was mich doch ein wenig stolz macht. Immerhin habe ich da einige Profis und klingende Namen wie Hanka Kupernagel hinter mir gelassen. Hier der Link zur RSN-Rangliste und zu meinem Jahresrückblick.
Ausblick 2014
Für mich steht fest, dass ich mich im Radsport noch weiterentwickeln möchte. Ich liebe diesen Sport und habe auch noch schöne Ziele. In Österreich aber bin ich bei einem Punkt angekommen, wo ich stehe. Ich habe den Frauencup zum zweiten Mal in Folge gewonnen und durfte auch zahlreiche Siege und Podestplätze feiern. Ich bin sehr dankbar für die Zeit in meinem Team Vitalogic, für die Freundschaften, die ich geschlossen habe und für den Einsatz unseres Sportlichen Leiters Heribert Springnagel. Aber die internationalen Renneinsätze waren einfach zu wenig.
Nun werde ich aber einen Schritt weitergehen und zum UCI-Team BTC City Ljubljana ins Ausland wechseln. Damit werde ich vermehrt im internationalen Frauen-Peloton anzutreffen sein und hoffe damit, meine Leistung weiter steigern zu können und meine technischen Schwächen zu verbessern. Ein spannendes Jahr mit großen Herausforderungen wartet auf mich und deshalb kann ich das Jahr 2014 schon gar nicht mehr erwarten. Mitte Jänner steht das erste Trainingslager mit Nationalteamkollegin Jacqueline Hahn an und im Februar werde ich mit meinem neuen Team in Kroatien traineren, bevor schon Mitte März (also einen Monat früher als 2013) die ersten internationalen Rennen beginnen.
Auf diesem Weg wünsche ich euch allen einen GUTEN RUTSCH INS JAHR 2014 und vorallem GESUNDHEIT UND FREUDE!