Rückblick 2014 und Ausblick 2015

Wie versprochen ist es an der Zeit das Jahr 2014 mit seinen vielen Höhen und wenigen Tiefen noch einmal Revue passieren zu lassen und gleichzeitig gilt der Blick in die Zukunft - was bringt das Jahr 2015?

Rückblick 2014

Das Jahr 2014 brachte einige Neuerungen für mich. Was jedoch beim Alten blieb, war der Start ins Radjahr mit einem perfekten Trainingslager im Jänner auf Gran Canaria mit Nationateamkollegin Jacqueline Hahn. Der Februar brachte dann auch schon die ersten Neuerungen, denn da ging es zum ersten Mal mit meinem neuen Team BTC City Ljubljana auf Teamtrainingslager nach Medulin. Der Wettergott war zwar nicht ganz auf unserer Seite, doch im Team machte das Training selbst bei Regen und Kälte Spaß.

 

Und schon waren auch der März und damit die ersten Rennen in Holland und Belgien da, wo ich die Hölle des Nordens kennenlernen durfte. Es dauerte nicht lange, um festzustellen, dass flache Rennen mit viel Wind und grausamen Kopfsteinpflaster nicht zu meinen Lieblingsrennen zählten. Dazwischen legte ich einen Abstecher in Nieder-/und Oberösterreich ein, wo das Einzelzeitfahren in Ybbs und zum ersten Mal mein Heimrennen, das Kirschblütenrennen, gewinnen konnte.

 

Im Mai folgte dann die Gracia Orlova Rundfahrt in Tschechien. Nachdem ich mich noch nicht in Bestform befand, stellte ich mich in den Dienst meiner Teamkollegin Eugenia, die im Gesamtklassement auf dem 3. Platz landete. Also Highlight konnten wir aber als Team BTC City Ljubljana die Teamwertung gewinnen. Im UCI-rennfreien Monat Mai startete ich mit meinem Team auch bei der „Ö-Tour der Frauen“, den Rennradtagen in Langenlois, wo wir 2 Siege durch Mia und mich feiern konnten, jedoch knapp die Gesamtwertung verloren und ich auf dem 2. Platz landete.

 

Anfang Juni ging es dann richtig steil bergauf. Bei den Auensteiner Radsporttagen fuhr ich beim EZF mit nur 20 sec. Rückstand auf die Weltmeisterin Lisa Brennauer auf den 3. Platz und konnte mich beim Straßenrennen mit einem 6. Platz in der Spitzengruppe auf den 2. Platz in der Gesamtwertung vorschieben. Nur eine Woche später durfte ich beim UCI-EZF in Ljubljana unter Beisein meiner Eltern meinen ersten internationalen Sieg feiern. Das war das absolute Highlight dieser Saison. Weiters brachte der Juni noch gute Platzierungen in der Schweiz und in Italien.

Die österreichischen Staatsmeisterschaften Ende Juni endeten mit einem klaren Sieg beim EZF und einem mehr oder weniger enttäuschenden 3. Platz beim nicht meisterschaftswürdigen Straßenrennen, dem ich aber in diesem Jahr keine weitere Bedeutung belegte, denn mittlerweile habe ich gelernt, dass ich mich von solchen Ereignissen nicht aus der Ruhe bringen lasse. 

 

Der Juli hielt dann eine ganz besondere Herausforderung für mich bereit. Ich durfte das erste Mal den Giro Rosa, eine 10-tägige Rundfahrt in Italien, bestreiten. Ein nächtlicher Prolog, technische Rundkurse bis hin zu 15-km langen Bergen und dazwischen Autotransfers bis zu 4 Stunden hielt der Giro Rosa für uns bereit, und so erzielte ich einmal ein besseres, einmal ein schlechteres Etappenergebnis. In Summe konnte ich aber mit meiner Performance doch zufrieden sein. Und wieder einmal hatte ich Glück im Unglück, da bei einem schweren Sturz nur mein Helm gebrochen war und ich nahezu unversehrt geblieben bin.

 

Danach folgten im Juli und August eine Zeit der Regeneration und des Trainingsaufbaus für die zweite Saisonhälfte. Leider zog ich mir beim Weltcup im verregneten Schweden einen viralen Infekt zu, den ich nicht auskurierte und so bekam ich die Strafe schon bald präsentiert. Hinzu kam eine kräftezerrende lange Saison, die aufgrund mangelnder Regeneration ihre Spuren hinterließ. Der September, welcher eigentlich noch einmal ein Höhepunkt werden sollte, war zum Abhaken. Obwohl ich mir noch immer einzureden versuchte, dass alles in Ordnung sein, war ich psychisch und physisch ziemlich am Ende und die WM in Ponferrada wurde mit einem katastrophalen Zeitfahren und einem Massensturz im Straßenrennen eine bittere Enttäuschung für mich.

 

Ausgepowert und voller Vorfreude auf die Herbstpause nahm ich dennoch Anfang Oktober das letzte Cup- Rennen der Saison, den Heurigen Grand.Prix in Kleinengersdorf in Angriff. Nachdem ich diesen zuvor 2 Mal gewinnen konnte, musste ich mich diesmal mit einem 2. Platz, und damit mit dem Vize-Meistertitel im Kriterium, begnügen. Dennoch konnte ich mir zum dritten Mal in Folge den Gesamtsieg des Frauencups sichern.

 

Danach ging es in die wohlverdiente Rad-Pause, was ja in meinem Fall nicht Urlaub, sondern viel Arbeit bedeutete. Dennoch konnte ich meinen Kopf wieder frei bekommen und meine Akkus aufladen. Einem multisportiven November folgte dann ein 2-wöchiges Trainingslager gemeinsam mit Chrissi im Dezember, wo ich mich noch einmal richtig „erholen“ konnte.

 

Auch wenn der September enttäuschend verlief, kann ich auf mein bisher erfolgreichstes Radsportjahr zurückblicken. Im Juni befand ich mich sogar einmal in den Top-50 der Weltrangliste.  Mit meinem Team BTC City Ljubljana habe ich mich international wieder ein Stück weiterentwickelt, auch wenn wir teamtechnisch noch viel zu lernen haben. Und als Krönung gabs noch zum Jahresende noch einen 7. Platz in der "Radsport News Jahresrangliste", eine Rangliste der besten deutschsprachingen (D, AT, CH, LUX) Radfahrerinnen. Hier der Link zur RSN-Rangliste und zu meinem Jahresrückblick.

Doch alleine hätte ich all das nicht geschafft. Deshalb möchte ich mich bei all jenen bedanken, die an mich glauben und mich immer unterstützen, allen voran meinen Eltern und meinem Trainer. Ein ganz besonders Dankeschön gilt natürlich auch meine Sponsoren und meinem Team BTC City Ljubljana.

Ausblick 2015

Da ich mich in meinem Team BTC City Ljubljana sehr wohl gefühlt habe, und ich für das entscheidende Jahr 2015, indem ab 1. Juni die Olympiaqualifikation für Rio 2016 beginnt, keine Risiken eingehen möchte, habe ich auch für 2015 den Vertrag mit meinem Team verlängert. Wir werden ein ähnliches Rennprogramm wie im Vorjahr bestreiten, jedoch auf meinen Wunsch hin im August die eine oder andere Rundfahrt mehr fahren. Mein Saisonziel wird sich deshalb nicht auf ein einzelnes Ereignis konzentrieren sondern die Mission 2015 lautet: Weltranglistenpunkte sammeln!!!

 

Eine entscheidende Neuerung wird es 2015 aber dennoch geben: als gebürtige Leonfeldnerin darf ich künftig auf die Unterstützung des NATUR & KURHOTEL Bad Leonfelden bauen, wo ich auch das Rundumprogramm aus Wellnessbereich, Therapeuten und ärztlicher Betreuung in Anspruch nehmen darf.

 

Es erwartet mich also wieder ein spannendes Jahr mit großen Herausforderungen. Bevor im März die Rennsaison startet werde ich im Jänner und Februar noch das eine oder andere Trainingslager im Süden absolvieren. Ich halte euch auf dem Laufenden!

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