Halbzeit.... leider schon wieder. Ich befinde mich mittlerweile seit 11 Tagen auf Höhentrainingslager in Teneriffa und bis jetzt kann ich nur sagen, dass es das größte Erlebnis meines Lebens ist und sich jeder Cent, den ich selbst in das Höhentrainingslager investiere (und das ist ziemlich viel) voll auszahlt.
Am 16. April startete ich also meine selbst organisierte und bezahlte Reise zum auf 2.200 m gelegenen Teide in Teneriffa. Mit dem Flughafentaxi nach Wien, danach Flug von Wien nach Teneriffa, und schließlich vom Flughafen Teneriffa mit dem Mietauto zum Hotel auf den Canades del Teide. Als ich hier oben angekommen bin, war ich schon mal komplett beeindruckt, da die Landschaft und Ruhe hier oben einfach einzigartig sind.
Typisch für ein Höhentrainingslager startete ich die ersten Tage ganz ruhig, um mich zunächst einmal zu akklimatisieren. Am dritten Tag merkte ich bereits, dass die Anpassung geglückt ist und dann konnte endlich das eigentliche Training beginnen. Auch wenn man nur oben hier auf dem Plateau herumfährt, unter 2.000 Höhenmeter kommt man kaum mal nachhause. Und wenn man dann überhaupt ganz hinunterfährt wartet ein 43 km langer, mit 2.200 Höhenmeter gespickten Anstieg auf einen. Aber wenn man hier nichts anderes zu tun hat, als trainieren, schlafen und essen, dann ist das die leichteste Aufgabe. An meinen Ruhetagen nutzte ich die schönen Wanderwege im Lavagestein und genieße hier die Ruhe um Kraft für das nächste Training zu tanken.
Seit 6 Tagen sind nun auch Profimannschaften hier eingetroffen. Das Team Astana bereitet sich mit Kapitän Vicenco Nibali auf den Giro vor, ebenso Team Cannondale mit Rigoberto Uran. Das Team Sky hingegen richtet den Focus bereits auf die Tour de France und so bewohnt Chris Froome das Zimmer neben mir. Das ist schon ganz etwas besonderes, die unterschiedlichen Teams jeden Tag zu treffen und ihre Trainings zu beobachten. Während Astana mit einem Morgenlauf und Muskelaktivierung beginnt, startet Team Sky mit Wiegen und Körperfettmessung. So steht direkt vor meinem Zimmer die Waage, die mich jeden Tag daran erinnert, dass ich nicht zu viel essen soll von dem guten Essen hier oben. Denn das Hotel ist zwar an sich nichts besonderes, aber die Küche ist ausgezeichnet. Und das Personal ist unheimlich nett, angefangen vom Rezeptionist bis zum Kellner sind hier alle sehr bemüht und ich komme auch ein wenig zum Spanisch reden. Ich fühle mich hier oben einfach unheimlich wohl und möchte gar nicht daran denken, dass ich schon bald hier wieder weg muss.
Nach dem heutigen Ruhetag folgen dann noch 2 intensivere Trainingsblöcke bevor es wieder nachhause geht und ich dann endlich Ende April mit der Gracia Orlova Rundfahrt in die Rennsaison starte. Aber jetzt heißt es einmal noch 10 Tage hier auf Teneriffa trainieren und das Profileben genießen.
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