Gracia Orlova erfolgreich beendet

Meine erste Rundfahrt in dieser Saison ist schon wieder Geschichte und für das Team ist es richtig gut gelaufen. Mit Olena’s Soloritt auf der 2. Etappe erreichten wir einen Etappensieg und konnten das Gelbe Trikot bis zum Ende der Rundfahrt verteidigen und als Draufgabe gab es auch den Teamsieg.

Am Mittwoch ging es von Linz über Wien nach Orlova zu meinem ersten Rennen in dieser Saison. Dementsprechend war ich doch ein wenig nervös, da ich nicht wusste, wo ich zu diesem Zeitpunkt leistungsmäßig stand und das erste Rennen in der Saison ist für mich immer so eine Sache.

Am Donnerstag startete die 1. Etappe über 101 km, ein hügeliger Kurs mit einem 1,5 km Bergfinish. Leider war meine Position in der 3. Reihe vor dem Schlussanstieg nicht ganz optimal und ich erreichte den 15. Platz. Dennoch war ich über meine Form in meinem ersten Rennen mehr als  überrascht und ich merkte, dass ich mich am Berg doch sehr wohl fühlte.

Am Freitag erwartete uns die Königsetappe mit einem 15-km langen Berg zu Beginn und weiteren 3 kürzeren und flacheren Anstiegen. Über den ersten Berg kam ich mit einer 10-köpfigen Spitzengruppe, was meine Bergform bestätigte. Nach der Abfahrt attackierte meine Teamkollegin Olena Pavlukina und da sich die anderen Fahrerinnen noch anschauten und nicht handelten konnte sie in kurzer Zeit ihren Vorsprung auf über 2 Minuten ausbauen, während unsere Gruppe nicht harmonierte und wird somit von einer 25-köpfigen Verfolgergruppe eingeholte wurden. Obwohl die anderen Teams nun Tempo machten wuchs der Vorsprung meiner Teamkollegin auf über 3 Minuten an. Am Ende konnte sie noch immer einen Vorsprung von 2 Minuten ins Ziel bringen und holte damit den Etappensieg und das Gelbe Trikot. Ich finishte an diesem Tag auf Platz 14 mit einem soliden Bergfinish.

Am Samstag erwartete uns eine Doppeletappe, am Vormittag ein Zeitfahren über 13,5 km und am Nachmittag ein 63 km Rennen wiederum mit einem Bergfinish. Obwohl ich mir beim Zeitfahren Hoffnung machte, da sich meine Beine sehr gut anfühlten, fand ich überhaupt keinen Rhythmus und es wollte einfach nicht rollen. 30 Sekunden langsamer bzw. 10 Watt weniger als im Vorjahr reichten dann auch nur für einen 18. Platz. Angesichts der Tatsache, dass ich mein Zeitfahrrad ja erst 1 Woche zuvor bekommen habe und nur einmal darauf trainiert und zudem vorwiegend in den Bergen trainiert habe, hält sich die Enttäuschung aber auch in Grenzen. Nach dem Zeitfahren befand ich mich dennoch auf dem 9. Gesamtrang, da die meisten Bergfahrerinnen noch mehr Zeit verloren als ich.

Am Nachmittag ging es dann aber nicht darum meinen 9. Gesamtrang, sondern das Gelbe Trikot von Olena zu verteidigen. Einer Attacke folgte der nächsten und Polona, Olena und ich folgten allen Attacken, wo sich eine für das Gesamtklassement gefährliche Fahrerin befand. Irgendwann ging eine 10-köpfige Gruppe, die für das Gelbe Trikot nicht gefährlich war und kam mit einem Vorsprung von 1 Minute ins Ziel. In der Verfolgergruppe konnte ich auf dem, für mich starken, 7. Platz finishen und holte damit den 17. Etappenplatz. Leider verlor ich im Gesamtklassement 2 Plätze und rutschte auf den 11. Platz zurück. Aber unser Ziel, das Gelbe Trikot zu verteidigen war geschafft.

Am Sonntag folgte die letzte Etappe mit einem flachen Rundkurs von 12,5 km rund um Havirov, welchen wir 8 Mal zu bewältigen hatten. Auf schlechten Straßen wurde wieder fleißig attackiert und damit wurde das Rennen wieder schnell und das Feld dezimierte sich von Runde zu Runde. Ich verlor bereits in der ersten Runde beim Überspringen eines Bremshügels meinen Garmin Radcomputer und in der zweiten Runde löste sich mein Lenker. Somit fuhr ich zurück zum Auto, damit unser Mechaniker den Lenker wieder nach oben stellte und festzieht. Da unser Mechaniker aber (aufgrund mangelnder Erfahrung) Angst hatte den Lenker im Fahren aus dem Auto festzustellen, ich aber deswegen nicht anhalten wollte, musste ich mit gelockerten Lenker weiterfahren, was bei mir zusätzliches Adrenalin versachte. In der letzten Runde schaffte es nochmals eine kleine Gruppe von Außenseitern sich abzusetzen und einen kleinen Vorsprung ins Ziel zu retten, während wir mit dem Gelben Trikot gleich dahinter finishten. Damit konnten wir bis zum Ende das Gelbe Trikot verteidigen und obendrein nach 2014 die Teamwertung erneut gewinnen. Es ist immer schön als Team ganz oben auf dem Podium zu stehen.

Ich beendete die Etappe auf dem 15. Platz und wurde 11. in der Gesamtwertung. Damit wurde zwar das Ziel mit einem Top-10 Platz meinerseits nicht erreicht, aber sobald es darum geht für das Gelbe Trikot zu fahren, müssen die eigenen Ziele zurückgesteckt werden. Und im Endeffekt war es für mich ja auch nur einmal eine Formkontrolle, da ich ja noch lange nicht in Höchstform bin. Wichtig war aber für mich die Erkenntnis, dass ich am Berg ganz vorne mitfahren kann und dass ich wieder richtig viel Spaß am Rennfahren habe.

Jetzt folgt erneute eine 3-wöchige Rennpause bevor es Ende Mai nach Frankreich zu zwei Eintagesrennen der Kategorie 1.1. geht. Ich halte euch wie immer auf dem Laufenden ;-)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Partner