Setmana Ciclista Valenciana

Nach dieser 4-tägigen Rundfahrt in der Region Valenciana kann ich nur sagen: Drops sei Dank, dass ich noch nicht vom Radsport zugrückgetreten bin. Es wäre ein Jammer, hätte ich diese wunderbare Rundfahrt mit diesem tollen Team nicht erleben dürfen. Ich habe das Rennfahren schon lange nicht mehr so genossen!

 

Die Vorbereitungen zu diesem Rennen waren alles andere als optimal. Angefangen hat es damit, dass es schon mal richtig schwer war, einen passenden und einigermaßen günstigen Flug nach Valencia zu finden. Als der Flug endlich gebucht war, erhielt ich von der Lufthansa die Nachricht, dass es nicht möglich ist, mein Rad nach Spanien zu transportieren. Nachdem ich mein Rennrad aber bei mir zuhause hatte, musste das Rad doch irgendwie nach Valencia. Nach zig Telefonaten am Wochenende und einem persönlichen Besuch der Lufthansa am Flughafen am Montag, hatte ich nicht mehr erreicht als die Antwort NEIN. Somit musste mein Rad via Cargo (Spedition) versendet werden. 2 äußerst nette Mitarbeiter der Lufthansa Cargo Linz machten dann das unmöglich möglich und mein Rad schaffte es rechtzeitig zum Rennen und ich war um 200 EUR ärmer ;-)

 

Meine Reise führte am Dienstag von Linz über Frankfurt mit einer Stunde Verspätung nach Valencia und weiter ins Teamhotel nach Gandia. Am Mittwoch stand dann schon die 1. Etappe am Programm, ein Teamzeitfahren über 7 km. Unglücklicherweise waren unsere Zeitfahrräder zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig, da Shimano die Komponenten noch nicht liefern konnte, und so mussten wir als einziges UCI-Team mit unseren normalen Straßenrädern starten. Dennoch schafften wir einen 7. Platz unter 25 weiteren Teams und der Zeitrückstand auf Platz 4 hielt sich in Grenzen.

Am Donnerstag stand die 2. Etappe mit 110 km mit Start und Ziel in Gandia auf dem Programm. Schnell stellte sich heraus, dass das Roadbook wenig mit den tatsächlichen Kilometern übereinstimmte. Da wir uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht als ein dominantes Team sahen, war unsere Teamtaktik, auf die Attacken der anderen Team zu reagieren, und Anna Christian sollte Punkte für das Bergtrikot sammeln. Gesagt, getan! Anna erhöhte vor der 1. Bergwertung das Tempo, nur Cäcile Uttrop Ludwig (Bigla) folgte ihr und Anna holte in der ersten Bergwertung 3 Punkte. Als sie in der Abfahrt den Anschluss verlor, setzte Ann-Sophie Duyck nach und machte sich mit Cecilie aus dem Staub, während keines der anderen Teams reagierte. Somit fuhren wir den 2. Berg in gemäßigtem Tempo rauf, nichts passierte, während Ann-Sophie und Cäcilie ihren Vorsprung ausbauten und Ann-Sophie sich auf der 2. Bergwertung das Bergtrikot holte. Erst nach der Abfahrt machten die anderen Teams Tempo und der Vorsprung von 45 Sekunden schmolz auf 14 Sekunden bis ins Ziel. Aber der Etappensieg ging an meine Teamkollegin Ann-Sophie Duyck und sie schlüpfte ins Bergtrikot, während Cecilie Uttrop Ludwig durch den Vorsprung im Teamzeitfahren am Vortag ins GC-Führungstrikot schlüpfte. Da weitere 3 Drops-Fahrerinnen (Anna, Laura und ich 18.) in der ersten Gruppe von 22 Fahrerinnen vertreten waren, sicherten wir uns zudem den Team-Tagessieg. Was war das für ein Auftakt!!!

 

Das hatte natürlich zur Folge, dass wir für die 3. Etappe über gut 80 km mit 2 Runden über einen 8 km Anstieg mit Start und Ziel in Alicante, nun eine Teamtaktik erarbeiteten: wir wollten das Bergtrikot mit nach Hause nehmen und in der Teamwertung aufs Podest! Gesagt, getan! Wir machten am Berg Tempo und das Feld zerfiel schnell. Ich machte dann noch den Leadout für die Bergsprints für Ann-Sophie, die sich souverän die nötigen Punkte sicherte um das Bergtrikot zu behalten. Im Finish wollten wir Rose den Sprint anziehen, also ging ich 3km vor dem Ziel in die Führung und machte das Tempo, an 2.Position war Ann-Sophie und an 3. Position Rose. Leider verloren wir Rose und somit war der Sprint hinfällig und ich überquerte als 37. die Ziellinie. Aber das ist halt noch ein Lernprozess. Immerhin finishten wieder 5 von unseren Droplets in der 1. Gruppe und wir konnten damit den 2. Platz in der Teamwertung halten.

 

Damit verabschiedeten wir uns von den Bergen. Die 4. Etappe war ein flacher Rundkurs, mit 4 mal 24 km, mit Start und Ziel in Valencia. Wir wollten das Bergtrikot sicher ins Ziel bringen und unser Podest in der Teamwertung absichern. Das Rennen wurde ein harter Fight zwischen Bigla und Astana, das Astana mit dem Sieg von 2 Sprintwertungen und dem Rennsieg noch die Möglichkeit hatte, das GC zu gewinnen. Eine Attacke folgte der nächsten. Schließlich versuchte auch ich mein Glück 12 km vor dem Ziel, was zu einem 9 km langen Soloritt führte, ehe mich 3 weitere Fahrerinnen einholten, die leider das Tempo drosselten. Nach weiteren 2,5 km, also 500 m vor dem Ziel, hatten mich dann leider auch die Sprintzüge eingeholt und ich überquerte als 22. die Ziellinie. Das tut ganz schön weh, wenn man so knapp vor einem Top-3 Ergebnis steht. Aber naja, die Solofahrt war trotzdem ein Erlebnis und die Form fühlt sich richtig gut an. Und wir brachten das Bergtrikot sicher ins Ziel und schafften es in der GC-Teamwertung aufs Podest.

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