Die Sonne kann nicht immer scheinen....

Leider scheint nicht immer die Sonne... Das habe ich im letzten Monat leider zu oft feststellen müssen. Den März hatte ich mir definitiv anders vorgestellt: wettermäßig und gesundheitlich. Deshalb hoffe ich jetzt, dass auf Regen nun wieder Sonnenschein folgt!

 

Nach einem zwar kalten, aber trockenen und guten Start in Belgien, freute ich mich auf Wärme in Italien bei der Strade Bianche und der Torfeo Alfredo Binda. Doch zeigte ich das Wetter in Italien von seiner schlechtesten Seite. Dem Recon der Strade Bianche waren die Weißen Straßen noch durch Schnee unbefahrbar und selbst mit dem Auto sind wir hängen geblieben und mussten anschieben, um das Auto – natürlich mit Sommerreifen ausgestattet – wieder ins Rollen zu bekommen. Beim Rennen hat es zwar nicht mehr geschneit, aber dafür beim 5 Grad stark geregnet, was dann auch nicht besser war. Schon nach dem Start fing ich an zu frieren und meine Beine drehten sich überhaupt nicht. Nachdem meine Teamleaderin eine Defekt hatte und ich sie wieder ans Feld zurückgebracht hatte, ging gar nichts mehr und ich wollte nur noch irgendwie ins Ziel kommen. Nach 4,5 Stunden überquerte ich endlich in der zweiten Gruppe, halb erfroren, das Ziel. Damit hatte ich meinem Körper definitiv nichts Gutes getan, denn ich hatte große Probleme mich nach dem Rennen wieder zu erholen und ab diesem Zeitpunkt fingen auch die gesundheitlichen Probleme an.

Auch das Wetter für eines meiner Lieblingsrennen in Italien, der Trofeo Alfredo Binda, war nicht viel besser, zwar mit 8 Grad nicht mehr ganz so kalt, aber wieder ziemlich nass. Mein Körpergefühl war noch immer nicht gut und so wurde auch dieses Rennen zu einer Quälerei, da ich überhaupt keinen Druck aufs Pedal brachte. Irgendetwas war nicht in Ordnung...

In der darauffolgenden Woche wurde ich dann auch krank, was mich zu einer Pause zwang und ich die Flandernrundfahrt absagen musste. Daneben kämpfte ich aber auch schon seit der Strade Bianche mit extremen Ischiasschmerzen. Ich konnte nicht schlafen, konnte nicht sitzen, da der Schmerz von der Hüfte bis ins Bein ausstrahlte. Schuld daran dürfte der Piriformismuskel sein, welcher sich durch die Kälte so verspannt und verhärtet hat, dass er auf den Ischiasnerv drückt. Mit Dehnen und Übungen auf der Blackroll ist das Problem zwar etwas besser geworden, aber definitiv noch nicht gut.

Nach fast 4 Wochen zuhause und fast 2 Wochen ohne vernünftiges Training, durfte ich endlich mit den Ardennenklassikern wieder ins Renngeschehen einsteigen. Am Sonntag startete die Ardennenwoche mit dem Amstel Gold Race. Weiter gings am Mittwoch mit Fleche Wallone bevor die Klassikerwoche am Sonntag 22. April mit Liege-Bastogne-Liege abgeschlossen wurde. Nach einer fast 2-wöchigen Trainingspause befand ich mich natürlich nicht in Topform, also eigentlich ziemlich weit davon weg ;-) und meine Erwartungen waren dementsprechend niedrig, aber ich freute mich einfach bei diesen Rennen dabeisein zu dürfen.

Die Anreise wurde dann aber schon mal wieder zu einer Geduldsprobe. Da mein Flug von Wien nach Stuttgart um 2 Stunden verspätet war, schaffte ich meinen Anschlussflug von Stuttgart nach Brüssel nicht mehr und ich musste in Stuttgart übernachten. Um 23 Uhr ins Bett und am nächsten Tag um 4 Uhr wieder raus, um meinen Flug um 6 Uhr von Stuttgart via Zürich nach Brüssel anzutreten, nach 1 Stunde Autofahrt zu unserer Teamunterkunft, gleich 1,5 Stunden aufs Rad zur Streckenbesichtigung, war sicher nicht die optimale Rennvorbereitung. Das Amstel Gold Race verlief dann auch entsprechend ernüchternd. Schon bei Fleche Wallone fühlte ich mich aber wesentliche besser und ich konnte meine Aufgabe, sämtlichen Attacken auf den ersten 50 km nachzufahren, auch gut erfüllen. Danach war mein Job erledigt und ich kam mit der 3. Gruppe ins Ziel. Natürlich auch nicht das Ergebnis, was ich mir erhofft hatte, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Wesentlich besser fühlte ich mich dann schon bei Liege-Bastogne-Liege. Ich befand mich bis 30 km vor dem Ziel in der ersten Gruppe, als dann leider in einer Abfahrt mehrere Fahrerinnen vor mir zu Sturz kamen und dadurch ein Loch aufging, dass bis zum nächsten Anstieg nicht mehr zugefahren werden konnte und ich somit in der Gruppe dahinter ins Ziel kam. Natürlich sind weder Form noch Ergebnis mit dem vom Vorjahr vergleichbar, aber immerhin geht es nach den harten Zeit Ende März/Anfang April endlich wieder bergauf. Und die Saison ist ja noch lange!

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